Narzissenwanderung im Perlenbach- und Fuhrtsbachtal
Narzissen im Nationalpark Eifel
Anfang April bis Anfang Mai verwandeln wild wachsende gelbe Narzissen den Süden des Nationalpark Eifel in ein gelbes Blumenmeer. Im Perlenbach- und Fuhrtsbachtal bei Monschau/Höfen kommt die gelbe Narzisse (Narcissus Pseudonarcissus) als natürlich vorkommende Art häufig vor: Schätzungsweise sechs Millionen Exemplare blühen hier im Frühling und ziehen Besucher:innen von Nah und Fern an. Auf den Bärwurzwiesen gedeihen die wunderschönen Pflanzen besonders gut, denn die Narzisse ist an das atlantische Klima mit Niederschlagsmengen von 1.300mm pro Jahr und Böden mit guter Wasserspeicherung gebunden. In den Bachtälern des südlichen Nationalparks sind die Voraussetzungen ideal um das Naturspektakel erleben zu können. Ich habe euch eine Route herausgesucht auf der man neben den Bärwurzwiesen und Bachtälern den Umbau des Waldes erleben kann und man sich zudem dem Hauptansturm der Besucher:innen ein kleines bisschen entzieht.
Narzissenwanderung im Nationalpark Eifel
Die Wanderung beginnt am Wanderparkplatz Wahlerscheid. Der Parkplatz ist mit dem Auto sehr gut erreichbar. Eine Anreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ist meines Wissens nach nicht möglich. Der Parkplatz selber ist gut ausgeschildert und ihr könnt hier den ganzen Tag gratis parken.
Vom Parkplatz aus könnt ihr noch ein Erinnerungsbild unter dem "Ranger-Hut" machen, der als Treffpunkt für offizielle Ranger-Touren dient. Ihr verlasst den Parkplatz und stoßt nach 50 Metern auf einen Waldweg/Wirtschaftsweg. Diesem folgt ihr für ca. 1,7km. Hier lässt sich der Umbau der vorherrschenden Fichtenplantagen zu Laubwald sehr gut beobachten. Unter die Fichten wurden Buchen gepflanzt die die Fichten im Laufe der Zeit verdrängen werden.
Am Ende des Weges verläuft der Weg parallel zur belgischen Grenze, welche durch die typischen Grenzsteine sichtbar wird. Zudem grenzt hier der belgische Truppenübungsplatz Elsenborn an. An einem Durchgang für Wanderer kann man sich informieren, wann hier scharf geschossen wird. Ja richtig gehört: Auch im Jahre 2022 wird das Areal noch für Besucher:innen geschlossen, da hier Kampfeinsätze geprobt werden und scharfe Munition verschossen wird, sehr zum Ärger der angrenzenden Bewohner:innen, die sich regelmäßig über die Lärmbelästigung beschweren. Diese Wanderung verläuft jedoch ausschliesslich auf deutscher Seite, weswegen ihr keine Angst haben müsst ;)
Von hier aus geht es ein Stück bergab und ihr kommt in das Tal des "Döppeskaul" ("Döppes-Grube"). Auf dem bisherigen Weg seid ihr eher dunkle Fichtenforste durchwandert. Nun öffnet sich das Auge und ihr findet Bruchwälder mit großen Wiesen und Moorbirken-Beständen. An der Stelle wo die Döppeskaul von rechts einmündet wandern wir weiter geradeaus auf der Strecke "Führtgesweg" bis wir zur Kreuzung "Großer Stern" kommen. Von dort geht es nach rechts in das Nebental des Fuhrtsbaches. Diesen Namen fand meine Freundin sehr lustig ... Dieser Strecke folgt ihr für ca. 1,7km und kommt an einem Stauweiher vorbei, der gerade für Kröten und andere Amphibien ein Paradies darstellt. Am Ende des Weges mündet von rechts ein Weg ein. Ihr bleibt links und überquert den Honenbach und haltet euch in Richtung Perlenbachtal. Nach 50 Metern biegt ihr an einer Hütte nach rechts ab in Richtung Monschau/Perlenbachtal und lasst den Stauweiher links liegen. Nachdem ihr einen Bach überquert habt folgt ihr dem Weg für ca. 1,5km. Wenn ihr nun noch keine Narzissenwiesen gesehen habt, seid ihr entweder in der falschen Jahreszeit unterwegs oder schlichtweg blind :) Am Ende des Weges kommt ihr auf eine Kreuzung wo ihr euch weiter rechts haltet. Ihr könnt nun schon auf der rechten Seite einen gesprengten Bunker aus dem zweiten Weltkrieg sehen. Ihr überschreitet einen kleinen Wasserlauf und geht auf dem Wanderweg am Bunker vorbei. Entlang der Wege findet ihr immer wieder wunderschöne Buschwindröschen. Nach einem halben Kilometer beschreibt der Weg eine Kurve und führt vor dem Windpark wieder nach rechts zurück in die entgegengesetzte Richtung. Ihr geht nun zurück ins Fuhrtsbachtal und überquert die Antoniusbrücke. Auf diesem Weg könnt ihr immer wieder Spuren der dort heimischen Biber finden. Dies ist gerade für Kinder ein echtes Highlight.
Nach der Brücke biegt ihr 100 Meter später nach links ein und folgt dem Weg in Richtung Hellenthal/Oleftalsperre und macht euch auf den Rückweg, der ab dort auf dem gleich Weg wie der Hinweg verläuft. Haltet nun auf dem Rückweg im Bereich der Fichtenforste noch einmal Ausschau nach Totholz entlang der Wege. Die abgestorbenen Bäume bieten vielen Lebewesen eine Heimat, wie den im Nationalpark vorkommenden Spechtarten. Zurück am Parkplatz habt ihr nun 13km erwandert und fahrt nun noch vielleicht nach Höfen oder Monschau um den Tag bei einem belgischen Bier, ein paar Pommes oder Kaffee/Kuchen ausklingen zu lassen. Bei schönem Wetter empfehle ich euch die Sonnenterrasse der "Alten Molkerei" in Höfen. Gutes Essen, nette Bedienung und eine schöne Terrasse laden zum Relaxen ein.
Die Tourdaten und die dazugehörige GPX-Datei könnt ihr euch bei komoot runterladen. Klickt hierzu auf den Kartenausschnitt. Bei komoot findet ihr mich unter dem Namen Wanderwald-Eifel.
Hinweis zum Verhalten im Nationalpark
An allen Eingängen zum Nationalpark Eifel, den sogenannten Nationalpark-Toren findet ihr Hinweistafeln mit den Geboten und Verboten. Bitte leint eure Hunde stets an, verlasst die Wege nicht und entnehmt keine Pflanzen und/oder Tiere. Bitte nehmt euren Müll wieder mit nach Hause, verzichtet auf das Rauchen und verhaltet euch stets umsichtig. Auch wenn diese Regeln überall ausgeschildert sind und eigentlich selbstverständlich sein sollten, trifft man leider immer wieder auf uneinsichtige Besucher:innen. Es wäre toll wenn ihr mit gutem Beispiel voran geht :) DANKE!
Du interessierst dich für eine Waldführung in der Nordeifel oder eine geführte Narzissenwanderung? Schreib mir gerne!